Markt-Update: Conti prüft Börsengang für Sparte Autonomes Fahren, BNP Paribas unter Druck, Ocado verlieren zweistellig, Befesa profitieren von Kaufempfehlung

onvista · Uhr

Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag an seine moderate Vortageserholung angeknüpft. Nach einer trägen Eröffnung berappelte sich der Dax im frühen Handel und notierte zuletzt 0,66 Prozent höher bei 15 307,58 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Werte stieg um 0,57 Prozent auf 33 313,35 Zähler. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone gewann rund 0,6 Prozent.

Conti prüft Teilbörsengang des Automatisierten Fahrens – Kurssprung

Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental will einem Pressebericht zufolge sein Geschäftsfeld Automatisiertes Fahren selbstständiger aufstellen und soll dazu auch einen Teilbörsengang prüfen. Mit einer selbstständig aufgestellten Sparte wolle sich das Unternehmen Handlungsoptionen eröffnen, berichtete das „Handelsblatt“ am Dienstag unter Berufung auf eine mit der Situation vertraute Person. Die Continental-Aktie legte nach dem Bekanntwerden des Berichts um fast 5 Prozent zu und war damit Spitzenreiter im Dax.

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MTU und Airbus profitieren von Jefferies-Kaufempfehlungen

Die Aktien von MTU und Airbus haben am Dienstag mit deutlichen Kursgewinnen auf positive Analystenstudien von Jefferies reagiert. Zuletzt notierten MTU 2,0 Prozent höher und Airbus stiegen um 1,9 Prozent. Damit gehörten beide Luftfahrtaktien zu den besten Dax-Werten.

Das Analysehaus Jefferies nahm die Bewertung der MTU- und Airbus-Papiere jeweils mit „Buy“ auf. Der Luftfahrtsektor gehe nach seiner schlimmsten Krise in ein Erholungsjahr, schrieb Analystin Chloe Lemarie. Airbus ist ihre bevorzugte Aktie in der Branche.

BNP Paribas nach Zahlen unter Druck

Nach den Ergebnissen zum vierten Quartal sind die Aktien von BNP Paribas in einem ansonsten freunddlichen Bankensektor am Dienstag unter Druck gekommen. Nachdem die Aktie jüngst fast die Hochs aus dem Jahr 2017 bei knapp 70 Euro erreicht hatte, verlor sie zuletzt gut drei Prozent auf 63,56 Euro.

Analystin Delphine Lee von JPMorgan sprach von einer leichten Enttäuschung. Sowohl Erlöse als auch Kosten seien den Erwartungen nicht ganz gerecht geworden. Die Konsensschätzungen dürften daher leicht nach sinken. Die gute Entwicklung im französischen Privat- und Firmenkundengeschäft liefere unterdessen eine günstige Vorlage für andere Banken aus Frankreich.

Ocado verlieren zweistellig – Goldman: Konsens dürfte sinken

Papiere von Ocado haben am Dienstag nach dem Zwischenbericht im FTSE 100 zeitweise zweistellig verloren. Die Ergebnisse des Online-Lebensmittelhändlers und Technologieausrüsters für die Branche sahen die Experten von JPMorgan und Goldman Sachs zwar im erwarteten Rahmen. Dem Goldman-Experten Rob Joyce zufolge liegt aber der für 2022 avisierte operative Verlust im Bereich International Solutions aber klar über den Marktbefürchtungen. Er sieht daher auch bei der Marktprognose für das operative Ergebnis (Ebitda) des Gesamtkonzerns deutlichen Korrekturbedarf.

Cancom fallen – Jefferies: Lieferkettenprobleme haben Bestand

Nach einem verhaltenen Handelsauftakt sind die Aktien von Cancom am Dienstag nach Geschäftszahlen unter Druck geraten. Zuletzt fielen sie als MDax -Schlusslicht um 3,8 Prozent auf 51,70 Euro.

Nach einer Ende Januar begonnenen mehrtägigen Erholung wechselten sie damit wieder in den Abwärtsmodus, der seit Anfang Dezember dominiert. Auch andere IT- und Software-Aktien wie Teamviewer , Nemetschek , Software AG und Bechtle gaben nach.

Analyst Martin Comtesse von Jefferies schrieb in einer ersten Einschätzung von einem schwachen Wachstum von Cancom. Im Schlussquartal sei das Umsatzplus wie erwartet gedämpft gewesen. Die Lieferketten dürften im ersten Halbjahr 2022 angespannt bleiben. Erst danach könne sich das Wachstum wieder beschleunigen.

Befesa profitieren von Kaufempfehlung von Kepler Cheuvreux

Eine Kaufempfehlung von Kepler Cheuvreux hat am Dienstag den Kurs von Befesa kräftig nach oben getrieben. Mit einem Aufschlag von 5,6 Prozent auf 66,50 Euro setzte er sich an die Spitze des MDax der mittelgroßen Börsentitel. Damit ließen die Papiere des Recyclers von Industriematerialien die 200-Tage-Linie wieder hinter sich. Diese gilt als längerfristiger Trendindikator.

Das französische Investmenthaus hob die Aktien von „Hold“ auf „Buy“ und schraubte das Kursziel auf 81 Euro nach oben. Die jüngsten starken Kursschwankungen böten attraktive Einstiegsmöglichkeiten, lautete die Begründung. Mit einem Zukauf in den USA habe das Unternehmen zudem die Marktführerschaft im Umgang mit gefährlichen Metallabfällen gestärkt.

Tui legen nach Zahlen zu

Nach den Ergebnissen des ersten Geschäftsquartals sind die Papiere von Tui am Dienstag zunächst kräftig gestiegen. In den ersten Minuten gewannen sie im Xetra-Handel 3,8 Prozent auf 3,175 Euro, verloren zuletzt aber an Schwung. Mit der Beurteilung taten sich Experten schwer. Richard Clarke von Bernstein lobte den vorsichtig positiven Ausblick und sieht das Risiko einer weiteren Kapitalerhöhung schwinden. Becky Lane von Jefferies sieht derweil mittelfristig weiter Liquiditätsrisiken. Beide sind sich aber in einem einig: Der recht hohen Bewertung.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: bluebay / Shutterstock.com

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