Merck schlägt sich trotz Gewinnrückgangs besser als erwartet

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Frankfurt (Reuters) - Der Pharma- und Technologiekonzern Merck bekommt weiter eine schwache Nachfrage nach Produkten für die Arzneimittelherstellung zu spüren.

Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) sank im ersten Quartal um mehr als acht Prozent auf 1,454 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten allerdings mit einem stärkeren Rückgang gerechnet. Der Umsatz sank, auch wegen negativer Wechselkurseffekte, um gut drei Prozent auf 5,12 Milliarden. Nach Steuern schrumpfte der Gewinn um 12,5 Prozent auf 699 Millionen Euro. Vorstandschefin Belen Garijo bekräftigte, dass Merck in diesem Jahr auf Wachstumskurs zurückkehren will.

Der Darmstädter Dax-Konzern hatte in der Corona-Pandemie in seinem Life-Science-Geschäft, das Produkte für die Pharmaforschung und Arzneimittelherstellung anbietet, eine Rekordnachfrage erlebt. Doch schon über das gesamte vergangene Jahr hielten sich die Kunden mit Bestellungen zurück und bauten ihre Lagerbestände ab. Das belastet Merck weiterhin, doch das Unternehmen geht davon aus, dass die Kunden bis Ende des zweiten Quartals ihre Ziel-Lagerbestände ereicht haben. Auf den Umsatz dürfte sich das aber erst im zweiten Halbjahr deutlich positiv auswirken. Im ersten Quartal brach das Ergebnis im Laborgeschäft noch um gut 30 Prozent ein. Deutlich zulegen konnte Merck dagegen im Pharmageschäft mit seinen eigenen Medikamenten sowie im Elektronikgeschäft, das von einer höheren Nachfrage nach Halbleitermaterialien profitierte.

"Wir sind gut ins Geschäftsjahr 2024 gestartet, und haben im ersten Quartal erste positive Impulse gesehen", sagte Garijo. "Im zweiten Halbjahr erwarten wir, vor allem im Unternehmensbereich Life Science, eine Beschleunigung und damit die schrittweise Rückkehr zu organischem Wachstum für Merck im Geschäftsjahr 2024." Für das Gesamtjahr stellte sie nun einen Umsatz zwischen 20,6 und 22,1 (2023: 21) Milliarden Euro bei einem organischen Wachstum von ein bis fünf Prozent in Aussicht. Gegenwind kommt von Wechselkurseffekten. Das bereinigte Ergebnis soll sich auf 5,7 bis 6,3 (5,9) Milliarden belaufen. Bislang hieß es, dass Umsatz und Ergebnis organisch leicht bis moderat zulegen sollen.

(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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